Normalerweise sehe ich mir eine Buchverfilmung ja erst an, wenn ich das dazugehörige Buch auch fertig gelesen habe. Bei "Insel der besonderen Kinder" habe ich eine Ausnahme gemacht, denn Tim Burton gehört spätestens seit dem Film "Big Fish" zu meinen Lieblingsfilmschaffenden.
Als sein Großvater auf mysteriöse Weise ums Leben kommt, beginnt Jacob damit die Erzählungen des kauzigen Mannes von einem Kinderheim, dessen Bewohner besondere Fähigkeiten haben, zu hinterfragen. Doch die Suche nach den besonderen Kindern erweist sich als Abenteuer mit großen Gefahren.
Basierend auf der Buchreihe "Miss Peregrine´s Home for Peculiar Children" des Autoren Ransom Riggs wurde Tim Burton für den Regieposten gewählt, da er mit seinem einzigartigen Stil die perfekte Vision für diese Verfilmung bietet.
Die Wahl für die
Hauptrolle des Jacob fiel auf den Jungschauspieler Asa Butterfield, der bereits in Ender´s Game auf der großen Leinwand zu sehen war und nur knapp das Rennen um die Neubesetzung von Spider-Man
an Tom Holland verlor. Als Jacob führt er den Zuschauer durch die Geschichte, was ihm größtenteils gut gelingt. Jedoch lässt das Drehbuch nicht zu, dass er Tiefe entwickeln kann. Zu dem geht seine Entwicklung zu schnell von Statten um wirklich glaubhaft zu wirken. Der Film ist voll mit skurrilen Charakteren, die durchweg sehr
gut besetzt sind. Eva Greens titelgebende Mutterfigur sowie der mit offensichtlich mit großem Spaß von Samuel L. Jackson
gespielte Bösewicht sind eine wahre Bereicherung für den Film.
Im Gegensatz zur
Buchvorlage fühlt sich das Leinwand Abenteuer der besonderen Kinder weitaus
unbeschwerter an. Speziell das letzte Drittel entfernt sich fast vollständig
von der Melancholie und der unterschwelligen Schwere und wird ersetzt von einem
gehetzt wirkenden letzten Akt. Dazu trägt auch Jacksons Mr. Barron bei, der
Sprüche klopfend fast komplett an Bedrohlichkeit verliert. Das Finale auf dem von alten Kirmes Fahrgeschäften geschmückten Pier ist
dennoch unterhaltsam und zeigt die Charaktere und deren Fähigkeiten wunderbar
im harmonischen Zusammenspiel.
Der Film präsentiert
sich als Metapher des Außenseiters, der auf der Suche nach seiner Bestimmung
einen sicheren Hafen in Form einer Familie findet. Das klingt nach einer
erfolgversprechenden Formel, welche von Burton jedoch nur bedingt zu einem
stringenten Gewebe verflochten werden kann und das Feingefühl eines Big Fish
vermissen lässt.
Optisch
hingegen erweist sich die Insel der besonderen Kinder als ein bewegtes
Bilderbuch. Stilistisch zwischen Alice im Wunderland und Edward mit den
Scherenhänden changierend werden dem Zuschauer detailverliebte und harmonische
Szenerien geboten, welche den 3D Effekt nur mäßig nutzen. Zu dem besticht fast jede einzelne Szene mit einer großartigen Ausstattung. Seien es die Bleischuhe die verhindern, dass Protagonistin und Love Interest Emma aufgrund ihrer Fähigkeiten vom Boden abhebt, die kleinen Golems die von einem der Kinder zum Leben erweckt werden oder auch ein Versunkenes Schiff mitsamt der verstorbenen Passagiere.
Viele Szenen atmen das was Tim Burton zu einer lebenden Legende der Gothic Romance werden ließen.
Klangvoll untermalt werden diese zum Träumen einladenden Bilder von einem passenden aber nie aufdringlich wirkenden Score, der jedoch zu oft die Finesse und Eingängigkeit eines Danny Elfman vermissen lassen.
Viele Szenen atmen das was Tim Burton zu einer lebenden Legende der Gothic Romance werden ließen.
Klangvoll untermalt werden diese zum Träumen einladenden Bilder von einem passenden aber nie aufdringlich wirkenden Score, der jedoch zu oft die Finesse und Eingängigkeit eines Danny Elfman vermissen lassen.
Alles in allem bin ich sehr begeistert vom Film und auch für Buchkenner gibt es viel mit Wiedererkennungswert aber auch neue Pfade werden eingeschlagen. Die Schwächen des Films verhindern leider, dass "Die Insel der besonderen Kinder" einen langfristigen Einfluss auf Verfilmungen aus der Young Adult Ecke nehmen wird, gehört aber definitiv zu den besseren seiner Art.
Ganz knapp noch
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